Theodulf von Orléans

Theodulf von Orléans
Theodulf von Orléans
 
[-ɔrle'ã], mittellateinischer Dichter und Theologe, * in Spanien um 760, ✝ Le Mans 821. Der westgotische Flüchtling am Hof Karls des Großen entwarf um 790 die königliche Stellungnahme zum Bilderstreit (Libri Carolini), führte seit 798 als Bischof von Orléans Karls Kirchen- und Bildungsreformen durch, begleitete den König 800 zur Kaiserkrönung nach Rom und wurde nach Alkuins Tod (804) sein theologischer Berater. Als angeblicher Verschwörer wurde er von Ludwig I., dem Frommen, abgesetzt und seit 818 in Angers, dann in Le Mans in Klosterhaft gehalten. Mit Bibelstudien, Diözesanerlassen (»Capitula«) und theologische Schriften (»De spiritu sancto«, 809; »De ordine baptismi«, 812) unterstützte Theodulf das Reformwerk Karls. Seine 80 Gedichte (rd. 4 600 Verse), die u. a. das Hofleben schildern, bezeugen Theodulfs antike Bildung.

Universal-Lexikon. 2012.

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